Die Studie umfasste 2.500 Frauen aus Europa, Nordamerika und Australien, deren Erbanlagen Mutationen in
BRCA1 oder BRCA2, die für Brustkrebs empfänglichen Gene aufweisen und mit Brustkrebs diagnostiziert wurden.
Rund ein Drittel der Frauen wurde mit Tamoxifen behandelt.
Tamoxifen wird seit Jahrzehnten zur Therapie von Brustkrebs eingesetzt. Vor kurzem konnte gezeigt werden,
dass Tamoxifen bei vielen Frauen Brustkrebs verhindern kann. Bis jetzt gab es nur unzureichende Informationen
darüber, ob Tamoxifen das Brustkrebsrisiko bei Frauen mit dem höchsten Risiko aufgrund von BRCA1 oder BRCA2 senkt.
Leitautor Professor Kelly-Anne Philips sagte, die bis dato umfassendste Studie deute darauf hin, dass
Tamoxifen bei diesen risikobelasteten Frauen wirke und ihr Brustkrebsrisiko halbiere. "In der Vergangenheit
war invasive Chirurgie und die Entfernung der Brüste und/oder der Eierstöcke die einzige Möglichkeit, das
Brustkrebsrisiko bei diesen Risikopatientinnen zu reduzieren. Für Frauen, die sich gegen eine derartige
Operation entscheiden oder sie aufschieben möchten, bis sie älter sind, könnte Tamoxifen nun eine
realistische Alternative sein." Das war der Fall der amerikanischen Schauspielerin Angelina Jolie,
bei der eine Mutation in einem dieser Gene nachgewiesen wurde.
Frühere Forschungen von Prof. Philips ergaben, dass nur eine von fünf australischen Frauen mit einer
Mutation in BRCA1 und BRCA2 sich für eine beidseitige Mastektomie entscheidet. Prof. John Hopper,
Co-Autor von der School of Population and Global Health an der University of Melborne, sagte:
"Angesichts der Ergebnisse ist es klar, dass Frauen mit einer Mutation in BRCA1 und BRCA2 ihren
Behandlungsplan mit ihrem Spezialisten besprechen und verfügbare Optionen zur Verringerung des
Brustkrebsrisikos erneut erörtern sollten."
Diese wichtigen Ergebnisse stammen aus über 20-jähriger Forschung mit Familien, in denen Brustkrebs
aufgetreten ist, und die landesweit aus Krebsregistern und von Krebskliniken für diese Studie
rekrutiert wurden. "Ohne die großzügige Unterstützung dieser Familien wäre es für uns nicht möglich,
derartige Entdeckungen zu machen, die zukünftigen Generationen dabei helfen Brustkrebs zu bekämpfen"
sagte Prof. Hopper.
Quelle: Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund/Institut Ranke-Heinemann
August 2013 |
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs