Signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens auf 11,2 Monate
Die Zulassung für Lynparza beruht auf den Daten der Studie 19, einer klinischen Phase-II-Studie zur
Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Olaparib gegenüber Placebo bei Patientinnen mit Platin-sensitivem,
high-grade serösem Ovarialkarzinom. Die Studie hat gezeigt, dass eine Erhaltungstherapie mit
Olaparib das progressionsfreie Überleben (PFS) von Patientinnen mit Ovarialkarzinom und BRCA
Mutation im Vergleich zu Placebo signifikant verlängert: medianes PFS 11,2 Monate gegenüber
4,3 Monaten (PFS HR 0,18; 95 % CI 0,10–0,31; p<0,0001) [3]
Die häufigsten unerwünschten Ereignisse unter Olaparib Monotherapie waren Übelkeit, Erbrechen,
Müdigkeit und Anämie, diese traten im Allgemeinen leicht bis mittelschwer auf.
„Es ist wunderbar zu hören, dass Olaparib nun ein zugelassenes Medikament ist und Patientinnen
mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom bald zu Verfügung steht“, sagt Professor Steve Jackson,
Wissenschaftler an der University of Cambridge, der mit seiner Forschung die Basis für Olaparib
und dessen klinischen Stellenwert gelegt hat. „Ich freue mich auf die Ergebnisse laufender Studien
zur Untersuchung des Potenzials von Olaparib bei anderen Tumorarten. Die Zulassung für Olaparib
zeigt, wie Grundlagenforschung, wie wir sie an der University of Cambridge leisten, in Zusammenarbeit
mit einem Partner wie AstraZeneca zu bedeutenden medizinischen Fortschritten führen kann“, so Jackson.
„Es ist ein bedeutender Schritt, dass Lynparza jetzt für Frauen mit fortgeschrittenem rezidivierendem
BRCA mutiertem Ovarialkarzinom zugelassen ist“, erklärt Dr. Karl Matussek, Vice President Oncology
AstraZeneca Deutschland. „Es handelt sich um eine sehr schwerwiegende Krankheit, die für die
Patientinnen und deren Angehörige eine dramatische Veränderung darstellt. Daher sind neue
Behandlungsoptionen mit innovativen Wirkmechanismen dringend erforderlich. Die Entwicklung
einer gezielten Behandlung wie Lynparza zeigt exemplarisch, wie Pionierleistungen in der
Forschung in eine hoch wirksame Behandlungsoption überführt werden können, die den Krankheitsverlauf
positiv beeinflussen kann.“
Über Eierstockkrebs
Eierstockkrebs ist die siebthäufigste diagnostizierte Krebsart bei Frauen in Deutschland und
steht an sechster Stelle der krebsbedingten Todesursachen bei Frauen, hauptsächlich bedingt durch
einen späten Diagnosezeitpunkt, zu dem die Patientinnen eine sehr schlechte Prognose haben. Die
5-Jahres-Überlebensrate liegt für Frauen mit fortgeschrittener Erkrankung unter 30 Prozent.
Bei bis zu 15 Prozent der Frauen mit Eierstockkrebs liegt eine BRCA Mutation vor, die häufigste
Ursache für einen Defekt der Homologen Rekombination (HRD) [4]. In BRCA mutierten Tumorzellen mit
defekter homologer Rekombination sind die Reparaturwege für Doppelstrangbrüche fehlerhaft,
was zur genomischen Instabilität der Zelle und letztlich zum Zelltod führen kann [5].
Über LynparzaTM (Olaparib)
Lynparza (Olaparib) ist ein innovativer oraler Inhibitor der Poly-ADP-Ribose-Polymerase (PARP)
und der erste zugelassene Vertreter dieser Klasse. Olaparib nutzt Defekte des DNA-Reparaturmechanismus,
um Krebszellen gezielt abzutöten. Mit diesem Wirkmechanismus verfügt Olaparib über das Potenzial,
auch bei anderen Tumorarten mit DNA-Reparaturdefekten wirksam zu sein[2].
Zusätzlich zum Einsatz von Olaparib beim Ovarialkarzinom untersucht AstraZeneca das gesamte
Potenzial des Wirkstoffes in mehreren Tumorarten. Phase-III-Studien für die Zweitlinien-Therapie
des Magenkarzinoms, des BRCA mutierten Pankreaskarzinoms sowiedes frühen und metastasierten
BRCA mutierten Mammakarzinoms werden aktuell durchgeführt.
Quellen
Astra Zeneca GmbH
[1] Fachinformation Lynparza, Stand Dezember 2014
[2] Chen A. 2011. PARP inhibitors: it´s role in treatment of cancer. Chin J Cancer; (30)7, 463-471.
[3] Ledermann J, et al. 2014. Olaparib maintenance therapy in patients with platinum-sensitive
relapsed serous ovarian cancer: a preplanned retrospective analysis of outcomes by BRCA status
in a randomised phase 2 trial. Lancet Oncology. 15:852-861.
[4] Pal T, et.al. 2005. Cancer 15;104(12):2807-2816.
[5] Weil MK, Chen A. 2011. PARP Inhibitor Treatment in Ovarian and Breast Cancer.
Current problems in cancer 2011;35(1):7-50. doi:10.1016/j.currproblcancer.2010.12.002.
Dezember 2014 |
Printversion |
Literaturreferate
Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs
Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs