Neue Perspektiven beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom: Zulassung für Bevacizumab


Mit Bevacizumab (Avastin®) ist seit Dezember 2011 eine hochwirksame und gut vertragliche neue Option fur die Primartherapie von Frauen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom zugelassen. Durch die initiale und kontinuierliche Gabe des Angiogenesehemmers leben die betroffenen Patientinnen im Vergleich zum bisherigen Therapiestandard signifikant langer ohne Tumorprogression. Das belegen die beiden zulassungsrelevanten Phase-III-Studien GOG-0218 und ICON7 mit insgesamt mehr als 3.400 Patientinnen [1, 2].

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat Bevacizumab für die Primärtherapie des fortgeschrittenen epithelialen Ovarialkarzinoms mit primärem Befall des Bauchfells oder der Eileiter in den FIGO-Stadien IIIB bis IV zugelassen. Bevacizumab wird in der Dosierung 15 mg/kg alle drei Wochen initial zur Standardchemotherapie (6 Zyklen Paclitaxel 175 mg/m² plus Carboplatin AUC 6) und anschließend kontinuierlich als Monotherapie über insgesamt 15 Monate oder bis zur Progression verabreicht. „Die Zulassung von Bevacizumab ist der erste bedeutende Fortschritt in der Behandlung von Frauen mit neu diagnostiziertem Ovarialkarzinom seit fast 15 Jahren“, betonte Dr. Hal Barron, Chief Medical Officer und Leiter Global Product Development bei Roche. „Eierstockkrebs ist bereits die fünfte Tumorentität, für deren Behandlung Bevacizumab in Europa zugelassen wurde.“

Signifikante Verlängerung des PFS

Die Zulassung von Bevacizumab erfolgte auf Basis der Daten der Studien GOG-0218 und ICON7 (in Deutschland: AGO Ovar 11). In den beiden randomisierten Phase-III-Studien bewirkte die frühe und kontinuierliche Behandlung mit Bevacizumab gegenüber der alleinigen Chemotherapie eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS). In der Studie GOG-0218 lag dieser PFS-Vorteil gemäß der Auswertung der Prüfärzte (INV) für die Patientinnen im Median bei 6,2 Monaten (18,2 vs. 12,0 Monate; HR=0,644; p < 0,0001) [3]. Die reifen Daten zum Gesamtüberleben (OS) sind noch nicht verfügbar.

Gute Lebensqualität auch unter Langzeittherapie

Neben der hohen Wirksamkeit profitieren die Patientinnen von der guten Verträglichkeit und Sicherheit von Bevacizumab. In beiden Studien zur Primärtherapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms entsprach das Sicherheitsprofil dem vorausgegangener zulassungsrelevanter Studien mit Bevacizumab in anderen Indikationen [1, 2]. Untersuchungen zur Lebensqualität belegen zudem, dass Bevacizumab – auch in der Langzeittherapie – die Lebensqualität der Patientinnen nicht beeinträchtigt [4, 5].

Quellen:
[1] Burger RA et al. 2011. N Engl J Med 365: 2473-2483
[2] Perren T et al. 2011. N Engl J Med 365: 2484-2496
[3] Burger RA et al. 2011. J Clin Oncol 29 (Suppl): 337s (Abstract # 5023)
[4] Monk BJ et al., EJC 2011; 47 (Suppl 2): 12 (Abstract # 23LBA)
[5] Stark D et al., EJC 2011; 47 (Suppl 2): 12 (Abstract # 22LBA)


Roche Pharma AG.

Januar 2012

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Vulväre intraepitheliale Neoplasie
Präinvasive genitale Läsionen mit erheblich ange stiegener Inzidenzrate

Literaturreferate
GeparQuattro-Studie:
Neoadjuvante Therapie mit Trastuzu-mab bei HER2-positivem Brustkrebs

Capecitabin zu Anthrazyklin- und Taxan-basierter neoadjuvanter Therapie bei primärem Brustkrebs

Paclitaxel dosisdicht bei fortgeschrittenem Ovarialkrebs